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Schrifttexterklärungen

[7.19] Was aber ist ihm wohl damit geholfen? Wenn er noch so viel gelesen hat, kann aber durch all das Gelesene zu keiner lebendigen Überzeugung gelangen, so gleicht er fortwährend einem Joseph Arimathäa, der wohl einen Leichnam um den anderen vom Kreuz nimmt und salbt ihn und wickelt ihn in weiße Linnen – aber der Leichnam bleibt Leichnam und wird allzeit ins Grab getragen.

[7.20] Betrachten wir aber daneben wieder unsere Magdalena! Diese hat zwar auch aller dieser Aktion beigewohnt; aber sie wickelte den Leichnam oder das Wort nicht in Leinen und legte es nicht in das Grab, sondern in ihr liebeglühend Herz; und als sie dann zum Grab kam, war der Stein des Zweifels durch die Macht der Liebe hinweggewälzt. Die Leinen lagen gut geordnet zusammengelegt im Grab, welches so viel sagt als: Ihre Liebe hat das göttliche Wort in ihr lebendig geordnet. Sie fand keinen Leichnam mehr, aber dafür fand sie den Lebendigen, der aus dem Grab auferstanden ist.

[7.21] Was ist nun wohl besser, den Leichnam in das Grab legen, oder den Lebendigen über dem Grab finden? Ich meine, es wird offenbar das Zweite besser sein denn das Erste.

[7.22] Warum aber fand die Magdalena, was Joseph von Arimathäa nicht gefunden hat? Weil sie wenig gelesen, aber viel geliebt hat; Joseph aus Arimathäa aber hat viel gelesen – wie der Nikodemus –, aber dafür weniger geliebt. Daher hatte er auch mit dem Leichnam zu tun – Maria aber mit dem Lebendigen!

[7.23] Ich meine, das wird auch klar sein; aber nächstens dennoch wieder eine Zentralsonne mehr!

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