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Schrifttexterklärungen

[1.5] Wenn so Jemand sein Leben durch ein paar tausend Bücher gelesen, welch’ ein Chaos hat er am Ende in seinem Gedächtnisse! Und wenn es gut geht, so wird er nach einer solchen reichhaltigen Belesenheit mit genauer Noth so viel sagen können, wie er jetzt erst einsieht, daß er Nichts weiß.

[1.6] Was aber ist dieses Geständniß? Es ist nichts Anderes, als eine und dieselbe wehmüthige Klage des Geistes, der dadurch Das sagen will, daß er bei dieser ungeheuren Menge des Baumaterials nicht einmal eine allerschlechteste Hütte zur freien Wohnung erbaut überkam.

[1.7] Also giebt es Menschen, die das alte und neue Testament von Wort zu Wort auswendig können; fraget sie aber um den inneren Sinn nur eines einzigen Verses, so werden sie da gerade so viel wissen, als Diejenigen, die nicht einen einzigen Vers auswendig können, ja oft kaum wissen, daß da eine heilige Schrift existirt. – – Was nützt also Denen dieses herrliche Material?

[1.8] Der Geist wohnt nur im Geistigen; kann ihm aus diesem Material nicht einmal eine schlechte Hütte erbaut werden im innern Geiste der Wahrheit, wo soll er dann wohnen, wo seine Rechnung führen, und von welchem Punkte aus soll er das Material zu ordnen anfangen? –

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