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Robert Blum

Aufbruch zum Saal der Vollendung. Robert und Helena gefolgt von Kado vor verschlossener Himmelspforte. Robert und Helena schämen sich wegen ihrer prachtvollen Himmelsgewänder. Minerva tritt wieder auf.

(Am 13. Mai 1850)

[2.191.1] Alles begibt sich nun schnell in Meinen Willen. Und Robert-Uraniel kommt und sagt: „Herr und Vater, es ist alles geordnet nach Deinem Willen, nach Deiner heiligen Ordnung.“

[2.191.2] Sage Ich: „Also gehen wir denn dorthin gen Morgen, wo du in scheinbar großer Ferne zwei mächtig große Säulen ersiehst! Alldort ist der vierte Großsaal der Vollendung, wo der eigentliche Himmel erst seinen Anfang nimmt für deiner Liebe und Erkenntnis Sphäre. Nimm hier dein Weib, auf dass du als vollkommen eingehst in das Reich deiner Liebe und deiner Erkenntnis, aus Meiner besonderen Liebe in dir! Also sei es!“

[2.191.3] Auf diese Meine Worte umfasst Robert-Uraniel mit aller Liebe seine Helena und bittet Mich, dass Ich, so es nach Meiner Ordnung anginge, sogleich an seiner Seite, und zwar zwischen ihm und der Helena, in den Großsaal der Vollendung einziehen möchte. – Ich aber sage zu ihm: „Du musst einmal frei zu wandeln anfangen, ansonst du stets eines Gängelbandes bedürfen würdest. Ich aber werde schon ohnehin in dem Großsaal zugegen sein, wenn du in denselben eintreten wirst. Sorge dich daher nicht um Mich und denke nicht, ob Ich hier oder dort sei. Denn wo du mit der Liebe zu Mir immer dich hinbegeben wirst, da werde Ich bei dir sein, indem deine Liebe zu Mir Ich Selbst bin, und bin da gegenwärtig überall, wo die wahre und reine Liebe in irgendeinem Herzen zu Mir gegenwärtig ist in gerechter Fülle. Und so gehe denn voran und öffne uns allen in der Fülle die Pforte in das Reich der Vollendung deines Herzens!“

[2.191.4] Hier macht der Robert eine tiefe Verbeugung vor Mir und tritt darauf sogleich seine Reise an und wandelt wohlgemut mit seiner Helena, die ihn unterwegs fragt, wie es ihm denn hier im Reich Gottes so ganz eigentlich vorkomme, ob er sich wohl schon so ganz heimisch fühle, oder ob es ihm dennoch nicht öfter vorkäme, als ob er in der Fremde wäre? – Sagt darauf Robert-Uraniel, es komme ihm allerdings manchmal sehr fremd vor, besonders so der Herr nicht neben ihm sich befindet. Aber so der Herr sich in seiner Gegenwart sichtlich befindet, da sei er wieder ganz zu Hause. Nun käme es ihm an der Seite der Helena aber dennoch weniger fremd vor, als ehedem an der Seite des Sahariel. [Robert-Uraniel:] „Nur die Erscheinungen, die da kommen und bald wieder vergehen, kommen mir, trotzdem, dass ich sie recht wohl verstehe und begreife, noch immer sehr befremdend vor, weil ihr Auftreten oft gar so unvorbereitet zum Vorschein kommt. Aber das tut nun gar nichts, ich habe mich daran schon gewöhnt. Aber nun ist auch schon die Pforte da – und verschlossen! Was nun?“

[2.191.5] Spricht die Helena: „Nun, die werden wir im Namen des Herrn denn aufzumachen versuchen. Sieh, es steckt ja ein goldener Schlüssel daran! Also versuchen wir's!“ – Robert ergreift sogleich den goldenen Schlüssel und fängt an, ihn nach rechts und nach links zu drehen. Aber die große Türe will sich nicht öffnen. Er dreht wieder, und stärker als zuvor drückt er mit aller Gewalt an die beiden Torflügel – doch vergebens! Nimmer weichen sie seiner Gewalt.

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