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Robert Blum

‚Die Ruhe ruht gleich dem Tod tatlos. Aber dies Ruhen ist dennoch kein Ruhen, sondern eine Hemmung der Bewegung. Räumt hinweg die Hemmpunkte, und die Ruhe wird zur Bewegung wieder. Die Bewegung selbst aber ist dennoch keine Bewegung, sondern ein Suchen eines Ruhepunktes. Und ist der Ruhepunkt gefunden und die Bewegung zur Ruhe geworden, dann ist die Ruhe wieder keine Ruhe, sondern ein fortwährendes Streben nach der Bewegung, die auch sobald wieder erfolgt, als wie bald die Hemmpunkte hinweggeschafft werden, durch die aus der Bewegung eine Ruhe ward. Und so gibt es eine Ruhe ohne Ruhe und eine Bewegung ohne Bewegung. Die Ruhe ist eine Bewegung, und die Bewegung ist eine Ruhe. Ja, es gibt im Grunde weder eine Ruhe noch eine Bewegung. Denn beide heben sich fortwährend auf, so wie eine gleich bejahende und eine gleich verneinende Größe. O Welt, die du unter diesem Stein ruhst, du ruhst nicht, sondern bewegst dich in deinem Bestreben, das da ist deine sündige Schwere. Jetzt reifst du dem Leben entgegen. Deine Hemmbande suchst du unablässig zu zerreißen. Und so sie zerrissen sein werden, dann wirst du stürzen hinaus ins Unendliche, und wirst im Unendlichen wieder suchen, was du nun hast. Ein Leben weilt, ein Leben flieht; aber das weilende will fliehen, und das fliehende sucht die Weile. Gott, Du Urquell des wahren Lebens, gib der Ruhe die wahre Ruhe und der Bewegung die wahre Bewegung!‘ – Robert Blum, Buch 2, Kapitel 151, Absatz 14

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