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Robert Blum

[1.59.6] Sieh', der Todtschlag ist eine der größten Sünden, die ein Mensch an seinem Nebenmenschen begehen kann. Es wandeln aber ein Vater und dessen Sohn durch einen Wald. Ein böser Mensch, der bei dem Vater viel Geld wittert, springt auf einmal gleich einem Tiger aus dem Dickicht hervor, packt den Vater an der Kehle, und will ihn erdrosseln; (eine – solchen Mördern liebste Hinrichtungsart, weil ihnen dabei die Absicht zum wirklich aus vollem Willen vollbrachten Morde, so sie vor's Gericht kämen, nicht so leicht erwiesen werden kann). Der Sohn ersieht die große Gefahr seines Vaters, greift sogleich nach seinem Gewehre, und tödtet den Raubmörder! Siehe, der Todtschlag ist, wie bekannt, also eine der größten Sünden, die ein Mensch gegen seinen Nebenmenschen begehen kann; ist aber auch der Todtschlag, den der Sohn an dem Mörder, der seinen Vater erdrosseln wollte, beging, auch eine Sünde? – O nein! Schon der pure Verstand sagt es dir: Der Todtschlag ist nur an und für sich, wie auch um so mehr als Mittel zur Erreichung eines schlechten Zweckes eine der größten Sünden! Aber, wie hier in Verbindung mit dem besten Zwecke ist er eben so heilig als der Zweck selbst, und ganz besonders dann, wenn er als ein einzig möglich wirksames Mittel sich herausstellt.

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