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Robert Blum

[1.45.10] Das, was du uns nun von Christo gar so schön vorgesagt hast, hat uns Alle ganz besonders erfreut! Denn weißt du, wir hielten heimlich auf Ihn stets große Stücke; aber freilich, wie Ihn die römischen Pfaffen, besonders die gewissen Mönche, nur zu oft entstellten, und Ihn nichts anderes thun ließen, als alle Menschen, die nicht nach ihrer Pfeife tanzen möchten, ohne allen Pardon schnurgerade zur Hölle zu verdammen, da freilich mußte man sich ja am Ende denn doch dieses sonst so allererhabensten Namens förmlich – wenigstens öffentlich – zu schämen anfangen! denn einen Gott von so kaprizirter, zorniger und eigensinnigster Art, wie diese Mönche einen aus dem sonst so unmenschlich guten, guten Christus Jesus gemacht haben, konnte denn doch wohl kein nur mit einiger Vernunft begabter Mensch annehmen: Das Rosenkranzbeten, die höchst fade Litanei, alle die Heiligen-Gebete, die Exerzitien, die Verehrung der Reliquien, das Beichten ohne Maaß und Ziel, das Messenzahlen ditto, und noch zahllose ähnliche Dummheiten mehr fordere Christus für die Gewinnung des Himmels! Weißt, Bruder, das konnte man denn im 19. Jahrhunderte doch nicht mehr annehmen, besonders wenn man als ein armer Tagwerker nur zu oft Gelegenheit zu sehen hatte, wie diese Gottesdiener sicher aus lauter strenger Buße sich beim Altare, wo sie ihre Messen herunter leierten, vor lauter Speck beim Dominus vobiscum kaum umdrehen konnten!

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