Help

jakob-lorber.cc

Die natürliche Sonne

[2.1] Also wüßten wir, daß die Sonne ein vollkommener Planet ist; daher wollen wir uns auch nicht länger bei den Vergleichungen aufhalten, sondern uns alsogleich, wie ihr zu sagen pfleget, mit Sack und Pack in die Sonne verfügen, und sie von Pol zu Pol beschauen; jedoch nicht in der Ordnung, als wie bei einem unvollkommenen Planeten, sondern in der gerade umgekehrten.

[2.2] Ihr werdet fragen: Warum denn? — Die Antwort wird Mir gar nicht schwer; auch dürftet ihr sie sogar selbst finden, wenn euer Geist schon mehr sich seine Faullenzerei abgewöhnt hätte. Die Ursache ist somit diese: Auf den unvollkommenen Planeten progenerirt sich Alles bis zum Menschen hinauf, und der Mensch bildet da die letzte vollkommenste Stufe der Dinge und Wesen. Auf dem vollkommenen Sonnenplaneten aber fängt darum der Mensch die Reihe der Wesen an als ein Grund derselben, da sie alle sammt und sämmtlich aus ihm hervorgehen, und zwar nach der Ordnung seines Willens, werden dann in den untersten und letzten Potenzen durch die Strahlen des Sonnenlichtes transcendent in andern Planeten, allwo sie dann mit den atomistischen Thierchen und Wesen, wie auch mit den allleisesten Aetherschimmelpflänzchen, die bis jetzt noch jedem Naturforscher unbekannt sind, ihren Anfang nehmen, und sich sodann, wie schon bekannt, bis zum Menschen hinauf progeneriren.

[2.3] Wenn ihr nun die Sache so recht beim Licht betrachtet, so seid ihr in einer Hinsicht Kinder der Menschen der Sonne; freilich, was da wieder betrifft den allein wahrhaft lebendigen Geist, der da in euch wohnet, da seid ihr, wenn schon dem Außen nach betrachtet Kinder der Sonnenmenschen, wieder umgekehrt und zwar so gut als ihre Eltern; denn der unsterbliche Geist in euch ist Mir näher, denn der Geist der Sonnenmenschen, darum er ist ein zurückkehrender, während der der Sonnenmenschen ist wie ein ausgehender.

[2.4] Ihr werdet hier euch nothwendig fragen müssen: Muß demnach etwa der Geist der Sonnenmenschen auch übergehen, und werden ein Geist im Planetenmenschen? — Sehet, Solches ist wohl ein gar großes Geheimniß, und wurde bis jetzt noch von keinem Menschen geahnt; Ich will euch aber dennoch darauf führen.

[2.5] Sehet, ihr wisset, wie zuerst alle Planeten nach der gerichteten Ordnung aus der Sonne ihren Ursprung nehmen, also wie diese selbst den ihrigen genommen hat aus den Centralgrund- und Fundamentalsonnen. Ihr wißt aber auch durch schon so manche Mittheilungen, was da im Grunde alle Materie eines Planeten ist, nämlich nichts Anderes, als der sichtbare Ausdruck gefangener Urkräfte oder Geister. Wo sind denn diese hergekommen? —

[2.6] Wenn der ganze Planet, wie er leibt und lebt, aus der Sonne hervorgegangen ist, da wird wohl etwa sein eigener Inhalt auch keinen anderen Ursprung haben, da er und der Planet auf ein Atom genommen Eines und Dasselbe ist. Es handelt sich nun nur, daß ihr wißt, wie im Sonnenkörper ein Planet seinen Ursprung genommen hat, oder dann und wann noch nimmt; so wird euch das ganz einleuchtend sein, was da für ein Loos wartet auf so manche Geister der Sonnenmenschen.

[2.7] Damit ihr aber Solches noch vollkommener einzusehen im Stande seid, so muß euch vorerst ein wenig gezeigt werden der körperliche Bau der Sonne selbst.

[2.8] Die Sonne als planetarischer Körper ist also gebaut, daß sie in sich eigentlich aus sieben Sonnen besteht, von denen immer eine kleinere in der größeren steckt, wie eine hohle Kugel in der anderen; und nur die inwendigste als gleichsam das Herz des Sonnenplaneten ist, wenn schon organisch, aber dennoch von der Oberfläche bis zum Mittelpunkte concret.

[2.9] Alle diese sieben Sonnen sind allenthalben bewohnt, und ist darum auch zwischen jeder Sonne ein freier Zwischenraum von ein, zwei bis dreitausend Meilen, aus welchem Grunde auch jede inwendigere Sonne vollkommen bewohnbar ist.

[2.10] Aehnliche Beschaffenheit haben zwar wohl auch die unvollkommenen Planeten, aber solches natürlicher Weise viel unvollkommener sowohl der Zahl, wie auch der Beschaffenheit nach.

[2.11] Da aber nun der vollkommene Sonnenplanet bei seiner außerordentlichen Räumlichkeit für eine außerordentlich große Menge von menschlichen Wesen faßbar ist, so darf euch auch gar nicht Wunder nehmen, wenn Ich euch sage, daß die Menschen auf der Sonne zusammen genommen ein tausendfach größeres Volumen bilden, als alle die der Planeten, Monde und Kometen, welche um die Sonne kreisen, zu einem Volumen zusammen genommen; und das zwar gerade also genommen, wenn das räumliche Körpervolumen der Sonnenmenschen um nichts größer wäre, denn das Volumen eines Menschen auf euerem Erdkörper. —

[2.12] Nun werden wir bald dort sein, wo wir sein wollen; nur müssen wir zuerst noch wissen, woraus eigentlich die Materie des Sonnenkörpers selbst, und sonach auch das gesammte Wesen ihrer Menschen besteht.

[2.13] Die Materie des Sonnenkörpers ist eigentlich, was das Aeußere betrifft, ein etwas fester gehaltenes seelisches Organ, in welchem zahllose Geister gewisser Art in geringerer Haft gehalten werden. Auf dem Sonnenkörper ist von Meiner Liebgnade aus ein zweiter noch festerer substanzieller Leib geschaffen worden, welcher zur Aufnahme dieser in der Sonnenmaterie haftenden Geister gar wohl tauglich ist. Wenn nun dieser Leib oder vielmehr ein wirklicher Sonnenmensch gezeugt wird durch den Willensact eines Vormenschen, so wird alsobald auch ein Geist von diesem also gezeugten Menschen zur ferneren Freiheitsprobe aufgenommen. Ist die Aufnahme geschehen, welches allzeit sogleich nach der Zeugung geschieht, so ist der Sonnenmensch auch schon vollkommen lebendig da; alsdann werden ihm Meine Willensbedingungen kundgegeben, und werden ihm gezeigt seine eigenen Willensvollkommenheiten, vermöge welcher er eine wahrhaft schöpferische Kraft besitzt, und braucht nichts, als nur fest und bestimmt zu wollen, so giebt ihm der Boden der Sonne auch das, was er will.

[2.14] Bei eben dieser Willensvollkommenheit aber wird dem Sonnenmenschen auch die Ordnung Meines Willens bekannt gegeben, und zugleich das sanctionirte Gebot hinzu, daß er mit der schöpferischen Vollkommenheit seines Willens der ewigen Ordnung Meines Willens durchaus nicht entgegen handeln solle. Daß dann bei dieser sehr freien Willensanstalt auch sehr viele unordentliche Begegnungen gegen Meinen Willen gemacht werden, das kann ein jeder Wille. Je freier und ungerichteter er ist, desto leichter und desto möglicher ist es ihm auch, über die gesetzlichen Schranken Meines Willens zu treten.

Desktop Impressum