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Der Mond

[1.9] Damit ihr aber den Mond und seine Bewohnbarkeit vollends begreifet, so müßt ihr wissen, daß der Mond eigentlich nur auf der dem Planeten zugekehrten Seite Mond ist; auf der entgegengesetzten aber ist er nicht Mond, sondern ein ganz fester Erdtheil, was also Mond ist, das ist nicht fest, sondern sehr locker, beinahe so wie ein etwas gefesteter Schaum des Meeres, dessen festere Theile gleich Bergen hervorragen, die weicheren Theile aber nischen- und trichterartig gegen das Centrum des ganzen Weltkörpers eingesunken sind, in deren einigen sich noch nicht weichen könnende atmosphärische Luft befindet, welche sich, durch starke Fernröhre betrachtet, fast so ausnimmt, als wäre es ein Wasser; alle Höhenpunkte, wie auch die weniger tiefen Trichter haben durchaus keine atmosphärische Luft, sondern bloß nur Aether, wie er sich in den freien Räumen zwischen der Sonne und den Planeten vorfindet. Diese Seite des Mondes ist daher auch von keinem organischen Wesen bewohnt, sondern ihre Bewohner sind geistiger Art; diese geistigen Bewohner waren bei Leibesleben lauter Weltsüchtige, und werden nun zur Besserung dahin gebannt, damit sie sich auf diese Art an der Welt noch hinreichend vollgaffen können; und wenn sie dann nach bedeutenden Zeitlängen gewahr werden, daß die Weltangafferei keine Früchte trägt, und sie den dahin gesendeten Lehrern Gehör leihen, so werden die Thatwilligen alsobald von da zu einer höheren beseligenden Freiheitsstufe geführt; die weniger Folgsamen aber werden auf der Erde des Mondes wieder mit Leibern angethan, und müssen sich da sehr armselig und kümmerlich durchbringen; denn sie haben da fürs Erste mit der größten Kälte und Finsterniß zu kämpfen; im Gegentheil aber dann auch mit einer unerträglichen Hitze; denn da dauert die Nacht beinahe 14 volle Erdtage und eben so lang auch wieder der Tag; gegen das Ende einer jeden Nacht wird es dort so kalt, wie auf der Erde am Nordpole, und um die Mitte und gegen das Ende des Tages wird es so heiß, daß da kein lebendes Wesen auf der Oberfläche es aushalten kann.

[1.10] Diese Bewohner, wie auch alle anderen organischen Wesen, hausen da in der Erde; in dieser unterirdischen Wohnung müssen sie über die Hälfte des Tages sowohl zubringen, als auch über die Hälfte der Nacht; es gibt daher auch dort keine Häuser und Städte, so wie bei euch, sondern die Wohnungen sind in den Tiefen der Monderde, hie und da auch in Gebirgsklüften und Höhlen.

[1.11] Es gibt dort keine Bäume, die da Früchte tragen möchten, sondern nur Wurzelgewächse, wie z. B. bei euch die Erdäpfel, Rüben, Möhren und dergleichen. Diese Gewächse werden im Anfange des Tages angepflanzt, und zu Ende des Tages vollends reif; im Anfange der Nachtdämmerzeit kommen die Menschen aus ihren Höhlen hervor, und ernten diese Früchte, und bringen sie alsobald in ihre unterirdischen Wohnungen, wovon sie sich dann durch die Nachtzeit ernähren, wie auch durch den ganzen folgenden Tag.

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