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Der Laodizenerbrief

[3.25] Lasset das lebendige Wort Christi reichlich unter euch wohnen in aller Liebe und wahrer, vollkommener Weisheit aus ihr; lehret und vermahnet und erbauet euch gegenseitig mit allerlei herrlichen geistigen Dingen und Betrachtungen; —

[3.26] Mit Psalmen der Liebe und anderen Lobgesängen und geistlichen lieblichen Liedern; aber singet im Herzen, und machet nicht ein leeres Geplärr mit dem Munde; so werdet ihr dem Herrn angenehmer seyn, denn da ist das eitle Geplärr der Pharisäer, Juden und Heiden, die da ihren Lippen viel zu schaffen machen des Goldes wegen; aber ihre Herzen sind dabei kälter denn Eis! —

[3.27] Alles aber, was immer ihr thut, sey es mit Worten oder Werken, das thut im Namen unseres Herrn Jesu Christi, und danket für Alles Gott dem Vater durch Ihn; denn Er ist der Vermittler zwischen Gott und uns; in Seinem Herzen wohnet die Fülle des Vaters! —

[3.28] Höret aber auch, ihr Weiber zu Laodicea; also will es der Herr, unser Gott von Ewigkeit, daß ihr vollkommen unterthan seyn sollet eueren Männern in Christo dem Herrn; denn im Manne habt ihr das Haupt Christi.

[3.29] Ihr Männer aber, liebet euere Weiber gerechten Maßes, und seyd nicht hart gegen sie; aber treibet es mit der Liebe euerer Weiber nicht zu bunt, daß ihr darob des Herrn vergessen könntet; denn die Liebe zum Herrn muß ledig seyn also, als hättet ihr kein Weib.

[3.30] Und ihr Kinder seyd vollkommen gehorsam eueren Aeltern in allen Dingen, die nicht wider Christum sind; denn das ist Sein Wille, und ist Ihm angenehm.

[3.31] Ihr Aeltern aber machet nicht bitter die Gemüther euerer Kinder durch harte Worte und Mißhandlungen, auf daß sie nicht scheu werden vor euch, und möchten dann zu feigen Kriechern und Heuchlern werden; denn einen offenbaren Trotzkopf könnet ihr durch Liebe geschmeidig machen; aber ein Heuchler und Schmeichler ist unverbesserlich. —

[3.32] Also sage ich auch euch Knechten und Dienern euerer Herren: Seyd ihnen gehorsam in allen Dingen, die nicht wider Christum sind; aber nicht mit alleinigem Augendienste, um dadurch eueren Herren zu gefallen, sondern in wahrer Einfalt eueres Herzens, und in stetiger Gottesfurcht.

[3.33] Alles aber, was ihr verrichtet eueren Herren, das verrichtet also, als dienetet ihr Christo dem Herrn in aller Treue eueres Herzens; aber nicht, als dienetet ihr den Menschen, so werdet ihr auch einst von Ihm den Lohn der Herrlichkeit überkommen. —

[3.34] Wer aus euch aber Unrecht verübet an seiner Herrschaft, der thut es auch gleicher Maßen an dem Herrn; der Herr aber sieht nicht darauf, ob Jemand ist Herr oder Knecht, sondern allein auf das Werk, und auf des Werkes Grund! —

[3.35] Wer daher Unrecht thut, dem wird auch der Herr geben dereinst den gebührenden Lohn; — ihr möget wohl die Menschen täuschen, aber der Herr läßt Sich nicht täuschen; denn vor Ihm liegen allezeit offen euere Herzen. —

[3.36] Euch dienstgebenden Herren aber sage ich auch, daß ihr wohl bedenket, daß die Knechte und Diener auch euere Brüder sind vor dem Herrn; daher erweiset ihnen allezeit, was da recht ist vor Gott; gebet ihnen den gebührenden Lohn zur rechten Zeit mit Liebe in Christo, und bedenket, daß wir Alle einen Herrn haben im Himmel, und dieser ist Christus, der Heilige Gottes von Ewigkeit! —

[3.37] Weichet nicht ab vom Gebete, und betet mit Danksagung ohne Unterlaß; aber nicht mit den Lippen, sondern im Geiste und in der Wahrheit mit aller Einfalt eueres Herzens, und in der wahrhaftigen Andacht in der Liebe zu Christo dem Herrn! —

[3.38] Betet aber auch zugleich für mich, auf daß der Herr mir allezeit die Thüre des lebendigen Wortes aufthun möchte, und ich allezeit reden möchte vor euch und vor allen Brüdern in Christo Sein großes Geheimniß, und das Seines Reiches; denn auch ich bin noch an die Welt gebunden, und bin ein ganz gemeiner Mensch, der nur dann weissagen mag, wann ihm der Herr die Thüre Seiner Gnade aufthut.

[3.39] Einfältig und weise sey euer Wandel vor und gegen Jedermann; auch gegen die, welche draußen sind, gegen Juden und Heiden; ihr sollet Niemanden richten, sey er ein Scythe, Heide, Jude, Grieche oder Ungrieche; sondern schicket euch weise nach Zeit und Umständen. —

[3.40] Euere Rede sey allezeit mit Liebe gewürzt gegen Jedermann, und sey voll Salz der wahren Weisheit aus Gott; aus dieser Weisheit sollet ihr allezeit nehmen, das ihr redet mit Jemanden, auf daß er erfahre, wie verschieden die göttliche Weisheit ist von der Weisheit der Weltweisen. —

[3.41] Ich Paulus aber meine nun, daß ich nichts unterlassen habe, euch zu zeigen, das da ist unter euch, und wie es ist ein giftig Unkraut, ja ein schädlichster Giftbaum, dessen Hauch alles Leben ersticket; und so habe ich nichts mehr wider euch! —

[3.42] Das aber, liebe Brüder, sey allezeit eine wahre Ceremonie unter euch, daß ihr im Geiste und in der Wahrheit Gott dem Vater in dem Sohne dadurch die Ehre gebet, daß ihr Ihn allezeit liebet über Alles in Seinem Sohne, Der für uns Alle aus Liebe am Kreuze gestorben ist, um uns zu bringen die Kindschaft wieder, die unsere Väter von Adam her allezeit verwirket haben.

[3.43] Ich aber bitte euch um Gottes willen, daß ihr würdige Früchte einer vollen Umkehr von euerem neuen Heidenthume in die lebendige Kirche Gottes bringet, welche in euch, aber nicht in den Tempeln, Gewändern und in irgend einer Ceremonie wohnet. —

[3.44] Die Liebe Gottes und die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sey mit euch allezeit und ewig. —

[3.45] Wie es aber um mich steht in Rom, das wird euch kund thun der getreue Bruder Tychikus, den ich nun sende zu euch, wie zu den Collossern, die da gleicher Maßen wie ihr sich vom Satan möchten berücken lassen! —

[3.46] Grüßet mir alle lieben Brüder, und den Nymphas, und seines Hauses getreue Gemeinde; denn ich gebe ihm Zeugniß, daß er gerecht ist, und allezeit wie ich zu Gott betet eueretwillen.

[3.47] Grüßet auch die zu Coloß, so ihr zu ihnen kommt; denn es sind einige unter ihnen, die ihr kennet, die da allezeit gerecht sind, und getreu in dem Glauben, und in der Liebe zu Gott.

[3.48] Wenn aber die Colosser werden ihren Brief gelesen haben, dann leset auch ihr ihn; so wie ich euch um des Herrn willen bitte, daß ihr diesen Brief eben auch den Colossern lesen sollet lassen! —

[3.49] Denn er thut ihnen so noth, wie euch. Schließlich aber vermahne ich euch hier schriftlich, wie euch Allen auch solches mündlich kund thun wird Tychikus, daß dieser Brief in allen Gemeinden solle gelesen werden, wie der an die Colosser. —

[3.50] Meinen Gruß mit meiner eigenen Hand: Gedenket meiner Liebe! — Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sey mit euch!

[3.51] Geschrieben von Rom durch Tychikum und dessen Gefährten Onesimum, die da Beide gesandt sind zu euch, und sind gesandt zu den Colossern.

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