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Der Laodizenerbrief

[2.20] sondern hört, das ich euch sage aus dem Geist Christi, der in mir ist, auf dass ihr wieder frei werden möchtet und werden zu wahrhaftigen Miterben Jesu Christi am Reich Gottes lebendig in euch.

[2.21] O Brüder! Denkt, was wollen euch die wohl nützen, die da haben den Schein der Weisheit und eine durch sich selbst gewählte heuchlerische und gleisnerische Geistigkeit und Demut,

[2.22] und die da sagen: „So du ansiehst ein Weib, so hast du schon gesündigt; so du isst unreine, von Moses versagte Speise, so bist du unrein auf den ganzen Tag; und so du anrührst einen Heiden und sprichst mit ihm mehr denn drei Worte, so musst du solches dem Priester des Tempels kund tun, auf dass er dich reinige vor Gott?!“

[2.23] An sich aber sind sie voll Unflat und voll Geiz und Hurerei und treiben geheimen Handel mit allen Heiden und bieten alles auf, dass sie sich mit ihnen ja nicht die geheime Freundschaft verderben möchten!

[2.24] Ich aber sage: Der Leib braucht das Seinige wie der Geist; denn er hat ja sein Bedürfnis und seine Notdurft. Daher sollt ihr ihm auch geben im gerechten Maß, was da Gott für ihn bestimmt hat, und sollt genießen, was da auf den Markt gebracht wird; denn der Leib braucht seine Pflege, wie der Geist seine Freiheit. Darum seid frei und nicht Sklaven der blinden Toren der Welt!

[2.25] Was Rühmliches aber mag da wohl jemand von sich sagen, so er gefastet hat in seinem Magen, aber sein Herz voll angeschoppt (angefüllt d. Ed.) hatte von allerlei argen Gedanken, Wünschen und Begierden?!

[2.26] Wäre es denn nicht um vieles klüger, zu fasten im Herzen denn im Magen? Wie mögt ihr wohl so große Toren sein und euch weismachen lassen, dem Herrn sei angenehmer, so jemand isst einen Fisch in Öl gelegt, als so er isst ein anderes Fleisch von einem warmblütigen Tier und dessen Fett statt des Öls?

[2.27] Ich aber sage euch: Esst mit Maß und Ziel allzeit, das euch schmeckt und wohltut eures Leibes Gesundheit, und trinkt Wein mit Wasser, wie auch ich es tue, so ich es nur haben kann, und macht euch kein Gewissen daraus, so werdet ihr recht handeln auch in diesem Stück!

[2.28] Denn der Herr hat keine Freude am Fasten des Magens; wohl aber an dem des Herzens; im Herzen aber fastet Tag und Nacht, so werdet ihr fasten im Geist und in der Wahrheit.

[2.29] Wie aber ihr fasten möchtet nach der gleisnerischen Lehre dessen, der vor euch tut, als wäre er nur mehr mit einem Fuß auf der Erde, alles andere aber schon im Himmel, also fasten auch alle Heiden, die da essen an ihren Fasttagen die feinsten Leckereien und sind dann geiler darauf denn an einem Gemeintag, da sie ihre tägliche Kost haben.

[2.30] Da ihr aber nun mit Christo auferstanden seid, was kümmert euch denn, was da unten auf der Welt ist, und was sucht ihr den Satzungen der Welt zu genügen, die da ein Werk der Menschen sind?

[2.31] Sucht, was droben ist, da Christus sitzt zur Rechten des Vaters, – das wird sich besser ziemen für euch denn all die gänzlich wertlosen Torheiten der Welt!

[2.32] Seid ihr erweckt worden im Geist und auferstanden mit Christo, da seid ihr ja von oben, aber nicht von unten her; also sucht denn auch, was droben, aber nicht, was da unten auf der Erde ist!

[2.33] Denn ihr seid gestorben der Welt, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott!

[2.34] Wenn aber Christus, der nun euer Leben ist, Sich offenbaren wird, dann werdet auch ihr offenbar werden mit Ihm in der Herrlichkeit!

[2.35] Tötet daher von neuem eure Welt, die in vielen Gliedern auf der Erde ist, wie eures Leibes Glieder, und ihr mit ihnen getrieben habt und nun wieder treiben möchtet Hurerei, Unlauterkeit, schändliche Brunst, böse Lust, Habsucht, Neid und Geiz; in allem dem aber da allzeit besteht die wahrhaftige Abgötterei der Heiden.

[2.36] Und meidet vor allem die Lüge, denn sie ist der nächste Abkömmling des Satans! Zieht den alten Menschen aus und den neuen in Christo an, der da erneuert wird zur Erkenntnis Dessen, und das nach Des Ebenmaß, der ihn erschaffen hat.

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