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Die Heilkraft des Sonnenlichtes

[1.25] Wir wollen nun diese sonderheitlichen Arten und Weisen dartun, wie nämlich der Sonnenlicht-Gesundheitsstoff leichtmöglicherweise mit irgendeinem subtilen (feinen; d. Hsg.) materiellen Stoffe gebunden werden kann, und wie er dann zu gebrauchen ist in vorkommenden Krankheitsfällen.

[1.26] Daß sich der Sonnenlichtstoff mit verschiedenartigen Materien in Verbindung setzt, läßt sich für jedermann mit Händen greifen, so er nur einen Blick über einen Wiesenteppich wirft.

[1.27] Das nächste beste Pflänzchen gepflückt, gerochen und verkostet,— und sowohl Geruch als Geschmack werden sagen: „Wir entstammen dem Lichte und der Wärme der Sonne!“

[1.28] Eine Glasscheibe, längere Zeit hindurch dem Lichte der Sonne ausgesetzt, wird allerlei Farben auf ihrer Außenfläche zu zeigen anfangen. Warum nicht auch auf der inneren Fläche? — Weil die innere Fläche nicht dem ersten Anfall der Sonnenstrahlen ausgesetzt ist!

[1.29] Setzet einen Blumenstock in einen finsteren Keller! So er auch blühen wird, da wird aber an der Blüte entweder gar keine oder nur eine höchst matte Farbe zu entdecken sein.

[1.30] Aus dem geht aber hervor, daß die Farben der Blüten wie der Früchte auch ein Werk der tätigen Lichtgeister des Sonnenstrahles sind.

[1.31] In jenen Ländern, die von euch „die heißen“ genannt werden, ist das Farbenspiel sowohl bei den Pflanzen als sogar auch bei den Tieren noch viel lebhafter und üppiger, als solches der Fall ist in der gemäßigten oder gar in einer kalten Zone, in der alles beinahe mehr in ein gemeinschaftliches Grau übergeht, von irgendeinem stärkeren Wohlgeruche wenig mehr die Rede ist und der Geschmack zumeist ein herber und bitterer ist, der da gleichkommt der gerichteten Herbe und Bitterkeit der in der Erde gebannten Geister.

[1.32] Es könnte hier jemand sagen: „Ja, wenn sonach alle die verschiedenen Pflanzengattungen, wie auch Mineralien — besonders in den heißen Zonen —, soviel des Lichtstoffes aus der Sonne in sich besitzen, da bedarf es dann ja keiner weiteren künstlichen Vorkehrungen, um durch sie der Sonne das künstlich abzuringen, was man auf einem ganz natürlichen Wege ohne viel Mühe erhalten kann!“

[1.33] Dieser Einwurf ist richtig, und es hat sich bisher beinahe alle Heilkunde darauf gegründet.

[1.34] Denn wer irgend bekannte heilsame Kräuter gebraucht, wird auch davon sicher allzeit eine Wirkung verspüren; aber kein Kraut ist so beschaffen, daß es den Gesundheitslichtstoff aus den Strahlen der Sonne als allgemein aufzunehmen imstande wäre. Jede Pflanze nimmt nur das ihr Entsprechende auf und kann nichts weiteres aufnehmen, indem ihr Bau also beschaffen ist, daß sie nur das ihr Zusagende und Entsprechende aus der Sonne Licht in sich aufnehmen kann (desgleichen die Mineralien; d. Hsg.).

[1.35] Wenn ein Arzt bei einer kranken Seele genau erforschen könnte, welche Lebensspezifika in ihr schwach oder gar mangelnd geworden sind, und kennete daneben auch das Kräutlein, das eben dieselben Lebensspezifika in sich enthält, so würde er dadurch einer kranken Seele, oder — was dasselbe ist — einem kranken Menschen, die volle Gesundheit sicher wiedergeben können.

[1.36] Aber da solch eine tiefere Kenntnis des Menschen und seiner Seele einem gewöhnlichen Arzte zumeist also unbekannt ist wie ein noch unentdeckter Weltteil, so ist und bleibt sein ärztliches Heilfach stets nur mehr ein Raten denn ein Wissen.

[1.37] Was die Menschen durch Erfahrungen und selten glückliche Proben sich aus der Heilkraft der Pflanzen, Mineralien und Tiere zu eigen gemacht haben, mit dem heilen sie auch gewöhnlich ihre Kranken, und man könnte bei den meisten Aerzten das nordländische Sprichwort in Anwendung bringen, durch das ein solcher Arzt mit einem Knittel verglichen wird: „Trifft der Knittel glücklicherweise die Krankheit, so wird es mit dem Kranken besser; trifft der Knittel aber den kranken Menschen statt die Krankheit, so ist der Mensch des Todes!“

[1.38] Hier aber handelt es sich also nicht um die Anwendung alter Erfahrungen oder neuer Versuche zur Heilung der Menschen, sondern gewisserart um ein Arkanum (Geheimmittel; d. Hsg.), das die kranke Menschheit, solange es die Maschine des Leibes gestattet, also wieder neu zu beleben imstande ist, gleichwie das stets stärker und stärker werdende Licht im Frühjahre Pflanzen und Tiere neu belebt, — wenn überhaupt deren Organismus für eine solche Neubelebung aufnahmefähig ist. Denn — wohlgemerkt! — für ein von manchen Wunderärzten geträumtes ewiges Leben des Leibes auf der Erde, im Verbande mit seiner Seele, gibt es kein Arkanum. Aber insoweit es aus Meiner Ordnung dem Menschen gegeben ist, sein leibliches Leben zu fristen, kann er bei rechter Diät und richtigem Gebrauche des Arkanums ein möglichst hohes und gesundes Alter erreichen.

[1.39] Da wir nun dieses notwendig vorangeschickt haben, wodurch jedermann begreifen kann, wie die verschiedenartigsten Lebensspezifika aus den Sonnenstrahlen sich mit der Natur verbinden, so können wir nun zu einer Art eines solchen Sonnenstrahlenauffangapparates übergehen.

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