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Die Haushaltung Gottes

[1.23.16] Und siehe, da nahm der Cahin das Wort und fragte den Hanoch ganz traurig und tief bewegt: „O Hanoch, du großer Fürst, mein gewesener Sohn, sage nach deinem Herzen recht und gerecht, ist dein Vater und deine Mutter nicht ausgenommen von allem dem, so du geboten hast weise deinen Untertanen nach deiner freien Willkür? Und muß ich denn sein gleich meinen Kindern, so gebiete, daß sie auch ernähren sollen ihren Vater und ihre Mutter, die wir schon alt, mühselig und sehr schwach geworden sind. Oder erlaube mir gnädigst, zu ziehen von dannen bis ans Ende der Welt, damit ich nicht sehe die große Trübsal meiner Kinder fürder, da sie schmachten unter dem schweren Joche der freien Gerechtigkeit.“

[1.23.17] Und siehe, da sprach Hanoch: „Wie fragst du mich denn?! Tue ich nicht recht, wenn ich tue, wie du mir die Lehre und die Macht gegeben hast?! Hast du doch selbst niemanden als mich selbst nur gesetzlos erklärt und hast keine Ausnahme gemacht mit dir! Wie verlangst du denn nun solches von mir widerrechtlich und willst mich dadurch zwingen, an dir, dem ersten Gesetzgeber, die streng rechtlichen Folgen des Ungehorsams zum abschreckenden Beispiele für die andern ohne Gnade ersichtlich zu machen?! Und wenn ich so handle, sage, tue ich unrecht?! Denn da bei uns keine Liebe ist, sondern nur das blanke Recht, wie kannst du da ansprechen gegen die Gesetze meiner freien Willkür um irgendeine Ausnahme als einer Gnade, welche sich nie vertragen kann mit den Rechten der Gesetze deines Fürsten?! Daß du mein Vater bist, was geht das mich an?! Bin ich doch geworden durch dich, ohne daß ich es auch nur unter irgendeiner Bedingung habe werden wollen! Und so hast du mich ja gezeugt ohne meinen Willen und machtest mich zum Fürsten ohne denselben! So sage mir denn, da ich nun wurde und bin, was ich bin, und wie ich bin, so ganz ohne meinen Willen, da ich keinen hatte, und auch nicht unter nur irgendeiner Bedingung, rein nur zufällig durch deine Wollust und Fürst durch deinen Ehrgeiz, welche Verbindlichkeit ich somit, rechtlich betrachtet, zu dir habe!

[1.23.18] So fliehe denn aus meinen Augen, wohin du willst, damit dich nicht ereilen die strengen Folgen der Gerechtigkeit! Dies sei die einzige Gnade, die ich dir frei aus mir, da ich tun kann, was ich will, gewähre; und nun gehe und fliehe!“

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