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Die Haushaltung Gottes

18. Kapitel — Cahins und Ahbels Opfer

[1.18.1] Und nun siehe, da trat der Engel hin zum Ahbel und küßte ihn brüderlich und empfahl allen, besonders aber dem Cahin, nachdrücklich den strengsten Gehorsam zur einstigen Gewinnung der vollen Freiheit und der daraus hervorgehenden Kraft und Stärke, welche ist die große Macht der Gnade der Erbarmung der Liebe, um zu verwandeln in sich die Schlange zum Ebenbilde der Liebe und daraus zu zeugen Früchte des Segens und ja nimmer des Zornes der Gottheit.

[1.18.2] Und nun siehe, du Mein dummer Schreiber und noch immer sehr alberner, träger und fauler Knecht, und höre mit beiden Ohren, was da ferner geschah. – Und siehe, da gingen alle an ihre Bestimmung und taten, wie ihnen in der allerhöchsten Liebe aus Mir geboten war, und lebten so in guter Ordnung zehn Erdkreise um die Sonne.

[1.18.3] Aber siehe, da war einmal ein sehr heißer Tag, und die Sonne brannte stärker denn sonst über den Häuptern der Kinder und über dem Körper Cahins so, daß dieser ärgerlich wurde über die große Hitze und fluchte der Sonne; aber die Kinder waren geduldig und wuschen sich mit frischem Wasser, welches sie stärkte und kräftete, und tranken auch dasselbe und löschten sich damit den brennenden Durst und lobten und priesen Gott für die so große Gnade, daß Er ihnen gelassen hatte das Bächlein für solche Zeiten der prüfenden Not aus Seiner ewigen Liebe.

[1.18.4] Und siehe, unweit der Hütte Cahins, die er errichtet hatte nach seiner Erkenntnis aus den Ästen der Bäume und bedeckt hatte mit dem Stroh des Weizens, floß ein gewaltiger Strom, den Ich hervorgerufen hatte aus den Tiefen der Berge, welche gleich sind den Bergen des Mondes, die da sind in der Mitte des großen Landes Ahalas (oder die Wiege der Kinder der Schwachen und der Nachkommen Adams – und ist das alte Land, das ihr noch heutzutage ,Afrika‘ nennet).

[1.18.5] Und siehe, Cahin wollte nicht gebrauchen das Wasser und wurde faul und träge in der großen Hitze und wußte nicht, was er tun sollte, und wendete sich auch nicht zu Mir um Rat, und noch weniger an seinen Bruder Ahbel.

[1.18.6] Und siehe, da kam der Sabbat des Herrn, und somit auch die Zeit der Opferung. Da nahm Cahin zehn Garben, darinnen keine Frucht mehr war, aus ärgerlicher Trägheit wegen der großen Hitze, weil ihm die vollen zu schwer waren zu tragen zu seinem Opferaltare und es ihm leid geworden war um die Frucht, daß sie umsonst verbrennen sollte, woraus er dreimal Brot bereiten konnte für sich. Und so ward er argen Sinnes und legte das leere Stroh auf den Altar und zündete es an; aber siehe, der Rauch stieg nicht zum Himmel, sondern fiel zur Erde nieder, worüber der Cahin noch ärgerlicher wurde in seinem Herzen.

[1.18.7] Zugleich aber zündete auch der fromme Ahbel sein Opfer vor den Augen des Herrn an und sprach, ganz durch und durch ergriffen: „O Du guter, heiliger Vater, der Du mich Schwachen mit aller Deiner Kraft Deiner heißen Liebe durch das große Auge Deiner Sonne so gnädig anschaust! Deine große Liebe brennt zwar meine Haut, aber mein Herz schlägt Dir in dieser großen Wärme Deiner unermeßlichen Liebe zu uns Sündern desto heftiger entgegen.

[1.18.8] Ach, einst brannte die Erde Dein Zorn, o Jehova; aber jetzt brennt die Liebe aus Dir, o Du heiliger Vater!

[1.18.9] O wie süß ist dieses Brennen des reinen Feuers des Lebens aus Dir; es ist eine heilige Vorschule, die mich erst fähig machen soll zur einstigen Aufnahme des reinsten Lebens aus Dir! Oh, wie unermeßlich gut mußt Du, heiligster Vater, sein, da Du uns schon hier auf dieser Erde so stark empfinden läßt die unbegreifliche Größe Deiner großen Gnade!

[1.18.10] Ja, dieses Feuer, das ich Dir angezündet habe aus meiner schwachen Liebe, wie kalt ist es gegen das Deinige und wie klein und wie dunkel gegen das, das auf uns Unwürdige herabstrahlt aus Deiner weiten Sonne, die da ist ein kleiner Tropfen aus dem unermeßlichen Meere Deiner unbegrenzten Erbarmung!

[1.18.11] Daher nimm aber doch gnädig auf auch dieses mein kleines Opfer von mir für uns alle als ein geringes Pfand unserer heißgemachten Liebe zu Dir, Du allerbester, allerheiligster Vater, und behalte uns beständig in dieser Deiner heißen Liebe, die Du uns jetzt alle so gnädig empfinden lässest aus Deiner Sonne, amen.

[1.18.12] Und Dein sei alle Macht und Kraft über alles, was da ist auf der Erde vor Dir; und nur Du allein bist würdig, allen Preis, alle Ehre und allen Ruhm zu nehmen von uns, die wir durch Deine große erbarmende Gnade uns nennen dürfen Deine gesegneten Kinder, amen.“

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