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Die Haushaltung Gottes

[1.14.11] Aber seht, ich erschrak nicht deswegen, daß mir dieser Verstand benommen wurde, sondern ich erschrak vielmehr ob des unendlich größeren Verlustes der Gnade des heiligen Vaters über aller Kreatur und unter aller Kreatur!

[1.14.12] Alles, seht, was ich verloren habe, das habt auch ihr verloren durch mich, da ihr gesündigt habt durch mich und mit mir bis auf einen, den ich nicht mehr würdig bin meinen Sohn zu nennen, der geblieben ist in der Fülle der Gnade und in der Fülle des Segens in aller Macht und in aller Kraft rein und gerecht vor den allsehenden Augen des überheiligen und überguten Vaters, Seiner Liebe und Seines Geistes.

[1.14.13] Und das ist mein geliebter Ahbel, den uns aber der übergerechte Herr auch genommen hat, da meine Augen ihn nirgends mehr sehen, sicherlich, damit ich und ihr alle durch mich empfinden sollet, was das heißt, aus der Gnade der ewigen Liebe in die strenge Gerechtigkeit des Herrn durch die Sünde des leichtsinnvollen Ungehorsams gegen Seine so übermilden Gesetze der Liebe und gegen die so leichten Gebote der Gnade gefallen zu sein.

[1.14.14] O Kinder, beherziget das alles wohl, was ich euch jetzt gesagt habe, und versuchet und überzeuget euch selbst, ob ich die Wahrheit zu euch geredet habe; und dann kommet und urteilet selbst, um welche Zeit es ist, – ob wir aus übergroßer Reue weinen und trauern sollen, oder ob wir wohl noch irgend etwas finden mögen, was unsere Herzen erfreuen könnte!

[1.14.15] Ja, meine Kinder, nur eine einzige Freude als Geschenk Ihrer großen Gnade hat uns die ewige Liebe des heiligen Vaters gelassen – und dessen können und sollen wir uns freuen –, und das ist die große Gnade der Reue und der Trauer selbst!

[1.14.16] Seht, dies einzige hat uns der Herr noch gelassen: die Tränen der Reue und die Zähren der Trauer! Danken wir Ihm dessen aus aller Tiefe unserer Herzen!

[1.14.17] O wie überglücklich sind wir noch, da uns der Herr noch so reichlich beschenkt hat! Was wären wir ohne diese Gnade?!

[1.14.18] Laßt uns daher im tiefsten Gefühle unserer gänzlichen Verworfenheit niederfallen zur Erde und weinen und trauern so lange, bis keine Träne und Zähre mehr fließen wird aus unseren Augen und wir dem Herrn zurückgegeben haben, was Sein ist, dessen wir gänzlich unwürdig sind, und Er dann mit uns machen möge nach Seiner allerheiligsten Gerechtigkeit, was Sein heiliger und allezeit guter Wille ist und war von Ewigkeit her!“

[1.14.19] Und siehe, da fiel der Adam mit all den Seinigen zur Erde nieder und tat, wie er es erkannt hatte durch den geringen noch zurückbehaltenen Teil der Gnade durch die stille und geheime Erbarmung der ewigen Liebe im Vater, und weinte und klagte bitterlich samt allen den Seinigen bis auf den Cahin. Der fiel zwar auch zur Erde nieder wie die andern, aber sein Auge blieb trocken, und es ärgerte ihn, daß er nicht auch weinen konnte gleich den übrigen, und er stand auf und ging davon. Und als er so vor sich hinging und auf den grünen Boden starrte, siehe, da bemerkte er auf einmal eine Schlange auf dem Boden hinkriechen; da bückte er sich nieder und ergriff dieselbe, zerriß sie in Stücke und verzehrte, von Wut und Grimm ergriffen, ihr Fleisch und machte es zu dem seinigen.

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