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Großes Evangelium Johannes

[6.243.4] Denn wer das Gute nur des Lohnes wegen tut, der leiht sein Geld auf hohe Zinsen aus, und wer das tut, der hat keine Nächstenliebe, und noch weniger eine Liebe zu Gott. Denn wer seinen Nächsten nicht liebt, den er sieht, wie kann der wohl Gott lieben, den er nicht sieht?

[6.243.5] Nehmen wir aber den Himmel und die Hölle weg und sehen uns nachher deine frommen Menschen an! Die werden noch ärger zu wüten und zu toben anfangen als ein großgewinnsüchtiger Makler, dem sein Schuldner mit dem dargeliehenen Gelde durchgegangen ist; und weil sie keine Höllenstrafen mehr zu befürchten haben, so werden solche Menschen dann nur durch die sanktionierten Weltgesetze zu bändigen sein.

[6.243.6] Es ist also schon im Anfange von den Menschen dahin schlecht gehandelt gewesen, daß die Alten ihren Kindern die Hölle so heiß als möglich machten und den Himmel mit allen Farben des Lichtes und mit allen den Menschensinnen frönenden Annehmlichkeiten ausmalten. Dadurch bewirkten sie wohl eine Art Gottesfurcht, die aber wegen der gar zu leicht erreichbaren Hölle und wegen des zu schwer zu gewinnenden Himmels nie in eine wahre Liebe zu Gott und dem Nächsten überging, sondern bei den schwächeren Gemütern in eine stets größere Furcht ausartete und bei den stärkeren Gemütern von mehr inneren Lichtes in eine volle Gleichgültigkeit gegen Gott und gegen die Nebenmenschen überging. Denn diese stärkeren Menschen glaubten für sich gar nichts, doch machten sie die Sache pro forma mit, um das gemeine Volk bei dem Glauben zu erhalten, auf daß es sich nicht wider die empöre, für die es arbeiten mußte, damit sich diese für den verlorenen Glauben an Gott, Himmel und Hölle auf der Welt einen Himmel non plus ultra bereiten konnten.

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