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Großes Evangelium Johannes

[6.222.11] Ich aber erhob Mich und sagte zu ihnen: „Ja, auch euresgleichen habe Ich gemeint! Ihr blinden Toren! Was zum Munde hinein und durch den Mund in den Leib gehet und durch den natürlichen Gang wieder aus dem Leibe geht, das verunreinigt den Menschen nicht; aber was durch den Mund aus dem Herzen kommt als böse Gedanken, schlechte und unflätige Reden, Ehrabschneidung, Meineid, Lügen aller Art, Betrug, Neid, Geiz, Unzucht, Hurerei und Ehebruch und Fraß und Völlerei, auch mit euren reinen Speisen, das verunreinigt den ganzen Menschen!

[6.222.12] Schlaget nach in der Schrift, und ihr werdet es finden, warum euch Moses den Genuß von bloß reinen Speisen anbefohlen hat! Das tat er wegen eurer zu großen Fleischfreßgier und wegen eurer unbändigen Sinnlichkeit und Geilheit. Ich aber sage nun, daß für den, der im Herzen rein ist, auch alles andere rein, dem Unreinen aber auch alles unrein ist.

[6.222.13] Was du zur nötigen Stärkung deines Leibes issest oder trinkest, das wird dich weder selig noch je unselig machen, sondern nur, was du glaubst, und was du tust! Glaubst du Falsches, so kannst du nichts Rechtes und wahrhaft Gutes tun; denn da ist die Wahrheit nicht in dir. Aber es wird darum deine Seele nicht im Gerichte verbleiben; denn da wären alle Heiden verloren, und das sei ferne! Aber so du die Wahrheit hörst und sie auch begreifst, handelst aber dennoch nach deiner Falschheit, so wird die Wahrheit dich richten, aber schwerlich zum Leben, sondern zum Tode deiner Seele! Denn wie das Licht der Tod der Nacht ist, so ist auch die Wahrheit der Tod der Lüge und Falschheit. Wenn nun der Tag deiner Seele gekommen ist, wie willst du in die Nacht des Gerichtes, des Todes zurückgehen?!“

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