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Großes Evangelium Johannes

[6.221.10] Der Römer hat euch den wahren Grund gezeigt, aus dem ihr nicht glauben wollet, daß Ich der verheißene Messias bin. Ich aber sage euch noch einmal: Wer an Mich glaubt, der wird das ewige Leben haben, und es werden Ströme des lebendigen Wassers aus seinen Lenden fließen; wer aber nicht glaubt, der wird das ewige Leben nicht in sich haben, sondern nur den Tod der Welt und alles Gericht! Aber Ich dränge Mich dadurch niemandem auf, sondern überlasse alles jedermanns freiestem Willen.

[6.221.11] Da Ich aber schon zum Heile aller Menschen in diese Welt sogar im Fleische zu euch gekommen bin, so muß Ich es euch ja doch bekanntgeben, daß Ich da bin, auf daß ihr nicht wieder sagen könnet, daß euch solches niemand angezeigt habe, und daß Gott wohl die Menschen erschaffen habe und sie von den Weibern geboren werden lasse, Sich aber dann um sie gar nicht mehr kümmere und sie allwegs verschmachten lasse.

[6.221.12] Ich bin nun da, um allen Menschen zu helfen und entsende zu allen Völkern der Erde Meine Engel, daß sie ihre Weisen in der rechten Art unterweisen. Wer sich daran kehren wird, der wird nicht verlorengehen, und befände er sich noch soweit von hier. Aber niemand wird dazu gezwungen werden. Ich sagte euch nun das, auf daß ihr wisset, daß Ich da bin, und warum. Ihr aber könnet nun tun, was ihr wollet.“

[6.221.13] Sagte der Pharisäer zu den Seinen: „Was sollen wir tun? Der Mensch redet gewaltig, und sehr viele glauben an ihn. Wir können nicht sagen: ,Er ist es!‘, – aber auch nicht sagen: ,Er ist es nicht!‘ Meine Meinung wäre, sich noch zuvor recht in der Schrift umzusehen. Stimmt alles mit ihm überein, dann können wir auch nicht umhin, vollauf an ihn zu glauben; stimmt aber nicht alles mit ihm überein, so bleiben wir, was wir sind! Was meinet ihr da?“

[6.221.14] Sagte der Schriftgelehrte: „Da werden wir viel zu tun haben; denn die Schrift ist groß und für uns schwer verständlich. Wir werden daraus sowieso wenig für uns schöpfen können! Ich denke, daß wir uns noch länger bei ihm und besonders bei seinen Jüngern aufhalten und uns mit ihnen besprechen sollten, was sie von Anfang an alles von ihm gehört und gesehen haben. Und das wird uns offenbar einen besseren Beweis über ihn geben als alle unsere unverständlichen Bücher. Ich bin nun schon mehr für den Glauben an ihn als für das Gegenteil! – Was saget denn ihr andern dazu?“

[6.221.15] Sagte ein schon früher Gläubigerer: „Mit dem Glauben hätte es bei mir gar keinen Anstand mehr; aber wie vom Tempel loswerden? Das ist eine ganz andere Frage, die für uns schwerer zu beantworten sein dürfte als jede andere!“

[6.221.16] Hierauf sagte der Römer: „Wenn euch sonst nichts beirrt als das nur, so meine ich, daß dem am ehesten abzuhelfen wäre. Meines Wissens sendet der Tempel stets wohlerfahrene Priester in alle Welt hinaus und macht sich Glaubensgenossen. So ihr euren Vorgesetzten saget, daß ihr dazu von mir, Agrikola, aufgefordert worden seid, da wird sicher niemand etwas dawider haben, und man wird euch gehen lassen. – Was meinet ihr da?“

[6.221.17] Da sagte der Schriftgelehrte: „Die Sache läßt sich hören, und wir werden den Versuch machen. Geht aber der Hohepriester darauf nicht ein, was dann?“

[6.221.18] Sagte der Römer: „Dann verlange ich euch von ihm mit meiner kaiserlichen Vollmacht, und euer Hoherpriester wird dagegen nichts mehr einzuwenden haben!“

[6.221.19] Damit waren alle zufrieden, – nur der eine Pharisäer fragte noch wegen der hundert Pfunde Goldes.

[6.221.20] Der Römer aber sagte: „So ihr mir folget, da seid ihr frei!“

[6.221.21] Damit waren alle zufrieden und gingen zu den Jüngern, besprachen sich mit ihnen über verschiedenes und wurden dadurch noch gläubiger.

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