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Großes Evangelium Johannes

[6.218.6] Aber es ist das nicht die einzige Erfahrung auf diesem Gebiete. Als ich vor mehreren Jahren Ägypten bereisen mußte, da machte ich folgende höchst sonderbare Erfahrung: Ich war mit den meisten dieser meiner Gefährten in Sicilia, um von da zu Schiff nach Ägypten zu steuern. Wir bestiegen am Morgen unser großes und festes Schiff, das schon vielen Stürmen getrotzt hatte. Wir alle empfahlen uns voll Andacht und Inbrunst dem Schutze der Götter und ich geheim noch dem Schutze des Gottes der Juden, den ich aus eurer Schrift kennengelernt hatte. Als wir vom Lande stoßen wollten, da war das Schiff um keinen Preis flottzumachen. Ich ließ sogleich alles auf das sorgfältigste untersuchen, und es fand sich nirgends etwas vor, das das Schiff nur im geringsten im Flottwerden hätte beirren können. Es wurde darauf alles aufgeboten, um das Schiff, das doch auf sehr tiefem Wasser stand, vom Lande zu stoßen; aber das war alles vergebliche Mühe. Ich, mit etlichen dieser meiner Gefährten voll ärgerlicher Gedanken auf dem Verdeck stehend, schaute auf und ab und hin und her und über Bord hinab ins Meer, um vielleicht doch irgendeinen Grund dafür zu entdecken, was uns die Abfahrt verhindere.

[6.218.7] Da entdeckte ich auf einmal eine weiß gekleidete Mannesgestalt am Ufer des Meeres hin und her wandeln, die mit ihren Augen das Schiff fixierte und nicht aus den Augen ließ. Ich rief mehrere meiner Gefährten zu mir und machte sie auf die Gestalt aufmerksam. Diese meinten, daß dies vielleicht ein Uferzauberer sei, und man werde ihm ein Opfer geben müssen, auf daß er das Schiff loslasse. Wir gingen darum aus dem Schiffe ans Ufer zu der Gestalt hin, die festen Blickes unser wartete. Bei dem vermeinten Zauberer angelangt, fragte ich festen Mutes die Gestalt: ,Du hältst mein Schiff mit deiner Zaubermacht fest. Aus welchem Grunde denn? Verlangst du ein Opfer als Löse des Schiffes von uns? Rede; denn meine Reise nach Ägypten ist dringend!‘

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