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Großes Evangelium Johannes

40. — Der Herr betrachtet mit dem Hauptmann auf einem Hügel den anbrechenden Morgen

[10.40.1] Nach dem Mahle dankten Mir der Hauptmann, das Weib und die Tochter Veronika für alles, was sie durch Mich erreicht hatten.

[10.40.2] Ich aber sagte: „Euer Glaube hat euch geholfen zu einem Teil, und zum andern Teil Ich durch euren Glauben und durch eure schnell entbrannte Liebe zu Mir und dadurch auch zu Dem, der in Mir wohnt und den ihr dann noch heller werdet kennenlernen, so Mein Geist der ewigen Wahrheit und Weisheit in Kürze über euch wird ausgegossen werden. Doch nun gehet auch ihr nach Hause und ruhet bis zum Morgen; dann aber kommet wieder hierher, und wir werden noch so manches unter uns besprechen!“

[10.40.3] Darauf erhoben sich der Hauptmann und alle, die bei ihm waren, und begaben sich, Mir alle Ehre gebend, in ihre Wohnungen und besprachen sich auch einige Stunden lang in die Nacht hinein über alles, was am Tage vorgefallen war.

[10.40.4] Der alte Rabbi und der griechische Wirt aber blieben noch bis gen Mitternacht bei uns und besprachen sich in einer Ecke des Zimmers über den Unglauben der etlichen Juden, die der Wahrheit doch am allernächsten sein sollten.

[10.40.5] Und es sagte zum Schlusse der Rabbi: „Da bestätigt sich auch der Prophetenspruch: ,Den Weltweisen und Verständigen bleibt es verborgen, und den unmündigen Kindern wird es geoffenbart!‘ Die alten Kinder des Lichtes saßen immer bei vollen Schüsseln des Lichtbrotes aus den Himmeln und durften nicht Hunger leiden; aber weil sie eben nie Hunger und Durst leiden durften, so vergaßen sie den hohen Wert der Speisen aus den Himmeln und kehrten sich zu den eklen Speisen der Welt, wie auch ich selbst das leider getan habe.

[10.40.6] Aber die lichthungrigen Heiden merkten das, wie die erwählten Kinder des Lichtes ihrer Himmelskost den Rücken stets mehr und mehr zuzukehren begannen, und kamen und bemächtigten sich der vollen Schüsseln; sie lasen mit vielem Eifer unsere Bücher und sättigten sich also schon zum voraus mit unserem Brote aus den Himmeln, und so sind sie nun um vieles kräftiger als wir und erkannten den Herrn denn auch um vieles leichter und bestimmter als wir. Aber Er wird auch von uns Juden erkannt werden.“

[10.40.7] Der Juden- wie auch der Griechenwirt gaben dem Rabbi recht und begaben sich darauf auch zur Ruhe.

[10.40.8] Ich aber ruhte mit den Jüngern auch diese Nacht am Speisetische bis zum Morgen.

[10.40.9] Am Morgen erhob Ich Mich vom Tische und ließ die Jünger ruhen. Ich begab Mich schnell ins Freie, und zwar außerhalb des entgegengesetzten Endes dieser Stadt. Im Hause wußte niemand, wohin Ich Mich begeben hatte.

[10.40.10] Nur ein Diener des Hauptmanns bemerkte Mich durch die Stadt wandeln und hinterbrachte das schnell dem schon wachen Hauptmanne. Dieser kleidete sich schnellst an und eilte Mir nach in der Richtung, die ihm der Diener angezeigt hatte.

[10.40.11] Als er das vorangezeigte Ende der Stadt erreichte, ersah er Mich auf einem Hügel. Schnell stieg er auf den Hügel zu Mir hinan.

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