Die Fliege |
Wesen des Äthers und des Sonnenlichts Am 23. März 1842 [10.1] Ihr werdet vielleicht schon dann und wann gehört haben, dass je tiefer eine Gegend der Erde ist, desto dichter auch die Luft in derselben ist. Dieses ist eine ganz natürliche Folge, nachdem nicht nur die Luft, sondern alle Dinge, je näher sie strahlenförmig dem gemeinsamen Mittelpunkt rücken, auch desto dichter werden. Je mehr sie sich aber von diesem Mittelpunkt entfernen, desto lockerer kommen sie auch nebeneinander zu stehen. [10.2] Was an und für sich die einen Weltkörper umgebende Luft ist, wüssten wir sonach schon zum Teil aus dem Verlauf der gegenwärtigen Mitteilung, noch mehr aber aus anderen schon lange gegebenen Erläuterungen über die Dinge der naturmäßigen Welt. [10.3] Um euch, Meine Lieben, aber doch eines längeren Nachsuchens zu entheben, so sage Ich es noch einmal, dass die Luft, wie alle gesamte Materie, nichts anderes als ein geistig-materieller und materiell-geistiger Konflikt ist, und dass alle diese geistigen Potenzen, je tiefer sie liegen, desto ärger sie auch sind, und je höher über den Planeten sie sich aufhalten, desto lieblicher, friedsamer und beständiger sind sie auch. [10.4] So wir nun dieses wissen, da wird es uns doch nicht schwer fallen, wenigstens in einem allgemeinen Umblick die Erde samt der sie umgebenden Luft nach ihrem Gehalt zu erkennen und darob mit leichtem Mut zu sagen: Das Gesamtwesen des Erdkörpers samt der ihn umgebenden Luft, soweit hinaus auch diese reicht, ist nichts als eine Gradation der Geister, welche sich in einem solchen Planeten gesetzt hat, um den uns schon bekannten Rückweg anzutreten. [10.5] Ja, werdet ihr fragen, was erfüllt denn den weiten Raum zwischen der Sonne und einem Planeten? [10.6] Die Naturforscher lassen hier einen äußerst leichten und nachgiebigen Äther auftreten. Was werden aber die Physiker sagen, so sie ersichtlich dartun müssten, was denn dieser Äther an und für sich ist? [10.7] Wahrlich, eine solche Frage würde schwer sich einen Preis von fünfzig Dukaten erringen! Denn fürs Erste lässt sich der Äther durch kein Mikroskop betrachten, nachdem schon die viel dichtere Luft von keinem Mikroskop mehr partiell empfunden wird; aber chemisch könnten die Physiker den Äther untersuchen, so sie in ihre Retorten irgend einen bekommen könnten. Aber da die Region des eigentlichen Äthers erst bei einer Höhe von zwei, drei, vier und bis gegen den Nordpol gar erst zehn deutsche Meilen hoch über der Erde beginnt, so wird es wohl allen Naturforschern etwas schwer werden, sich zum Behuf ihrer Untersuchung bei ihrem Leibesleben von dorther einen Äther zu verschaffen. [10.8] Wir aber wollen einen viel bequemeren und sicheren Weg gehen, nämlich den des inneren Vertrauens und den Weg der wahren Liebe. Auf diesem Weg steht einem Ochsen- und Schafhirten der Sirius beschaulich näher, als auf dem finsteren Weg des überaus kurzsichtigen Forschens von Seiten des menschlichen Verstandes ein Regentropfen, der dem überaus mathematischen Naturforscher auf die Nase gefallen ist. [10.9] Und so sagen wir: Der Äther ist ebenfalls ein geistiges Wesen, welches sich zwar zu allen Planeten positiv, zu den Sonnen aber negativ verhält. [10.10] Den Äther bilden somit äußerst reine, friedliche und duldsame Geister; denn wären sie das nicht, wie schwer würden da die Weltkörper es haben auf dem Weg um die Sonne, welcher da ist eine weitgedehnte Bahn, durch welche der Planet mit außerordentlicher Geschwindigkeit sich bewegen muss. [10.11] Da aber diese Äthergeister alsonach äußerst reine, friedsame und nachgiebige Geister sind, so findet an ihrem Dasein nichts irgendein Hindernis in seiner Bewegung, – und möge das sich bewegen wollende oder sich zu bewegen genötigte Wesen oder Ding noch so gering und unscheinbar sein. |
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