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Die Erde

[71.25] Dass die Lehrer der Gemeinde sich im höchsten und reichsten Pomp zeigen sollten, hat Jakobus sicher nicht gemeint, da er den Gemeinden ein gegenseitiges Gebrechen- und Schwächenbekenntnis anriet; er wollte damit nebst dem ärztlichen Zweck auch den der gegenseitigen Demütigung erreicht haben, dass sich nicht ein Bruder vor dem anderen wie der Pharisäer im Tempel hervortun sollte, sondern gleich sein dem demütigen Zöllner.

[71.26] Da ist also von keiner Beichte, wie schon oben bemerkt, die Rede; wohl aber ist es nicht nur den Aposteln, sondern jedermann anbefohlen, wenn es nötig ist, einen ungerechten Haushalter zu machen, welcher nebst anderem sich hauptsächlich darin kundtun solle: So da irgend sehr schwachsinnige Menschen an ihren Brüdern gesündigt haben, diese aber gestorben wären, entweder leiblich oder geistig – bei welchem Umstand an eine Schuldnachlassung gegen ihre schwachsinnigen Beleidiger nicht mehr zu denken ist –, da wohl kann ein Dritter zu den Schwachen treten und ihre vermeintliche große Schuld ganz klein schreiben. Der wird an ihnen ein Werk der wahren christlichen Barmherzigkeit ausüben, besonders wenn er sie zu Mir wendet; in jedem anderen Falle aber soll sich ein Dritter nicht als Schuldnachlasser zwischen zwei Brüder mengen. Wenn er das tut, so soll alle Sünde der zwei auf ihn gelegt sein, weil er sie richten, aber nicht bessern wollte.

[71.27] Dies ist ganz gründlich das leichte Verständnis, was es mit der anbefohlenen Sündenvergebung für ein Bewandtnis hat. Nächstens noch etwas darüber und mehreres vom falschen Prophetentum.

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